Nach langfristiger und auch recht aufwendiger Planung der Reise traf sich das Medienprofil der StsÖ und des KKG am Montag, 02.09.2019, um 15 Uhr am Hamburger Flughafen. Obwohl der Abflug erst am Abend startete, trafen wir uns um diese Zeit, da bei einer Reise nach Israel oftmals besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten. Nach etwas längerem Warten konnten unsere Flüge dann auch recht pünktlich starten. Leider gibt es von Hamburg aktuell keine Direktflüge nach Israel, weshalb die eine Gruppe einen Zwischenstopp in Brüssel, die andere in Istanbul einlegen musste, jedoch trafen wir uns alle wohlbehalten, wenn auch etwas müde, pünktlich am Flughafen in Tel Aviv und konnten gemeinsam die Einreisekontrolle antreten, welche problemlos verlief.
Schließlich konnten wir um 06:30 Uhr Ortszeit unseren Zug von Tel Aviv nach Jerusalem nehmen. Die kurze Fahrt nutzten viele Schülerinnen und Schüler um den fehlenden Schlaf der Nacht davor ein wenig auszugleichen. Als wir in Jerusalem ankamen, erwartete uns strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, was wir natürlich, nach kurzer Gepäckabgabe im Hostel, sofort nutzten um eine erste Erkundung der Jerusalemer Altstadt zu unternehmen. Durch das Jaffa Tor betraten wir die Altstadt und bahnten uns unseren Weg durch kleine, verwinkelte Gassen des jüdischen, des arabischen, des christlischen und des armenischen Viertels und bewunderten das vielfältige Angebot der Märkte, welches von sehr begehrtern frischen Datteln bis hin zu Plastiksandaletten reichte. Einige Mitreisende mussten sich erst einmal mit dem reichhaltigen Sortiment eindeckten. Nach der kurzen Shoppingtour stand aber auch ein wenig Kultur auf der Tagesplanung. Deshalb besuchten wir neben der Klagemauer und dem Tempelberg auch die Grabeskirche. Nach abschließendem gemeinsamen Frühstück konnten wir die Zimmer beziehen und uns zunächst einemal ein wenig ausruhen, da der fehlende Schlaf allen noch in den Knochen steckte.
Am Abend machten sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen nochmal auf eigene Faust auf den Weg um Stadt, Land und Leute kennenzulernen. Alle Schülerinnen und Schüler berichteten einstimmig über die Herzlichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft die ihnen die Menschen dort entgegengebracht hätten.
Am nächsten Tag besuchten wir die zentrale Gedenkstätte des Holocaust in Israel, Yad Vashem. Nach einer interessanten und emotionalen Führung durch die „Allee der Gerechten unter den Völkern“, das zentrale Holocaustmuseum, die Halle der Erinnerung und die Gedenkhalle für die im Holocaust ermordeten Kinder, nahmen die Schülerinnen und Schüler noch an einem Workshop teil, der sich mit der Aktualität der Thematik beschäftigte.
Für die Schülerinnen und Schüler war dieser Besuch von besonderer emotionaler Intensität, da für sie, wie sie selbst berichteten, die persönliche Betroffenheit an diesem Ort spürbar und dadurch greifbarer wurde.
Am Donnerstag machten wir uns gemeinsam in die nördlich gelegene Küstenstadt Haifa auf um das dortige Leo Baeck Educational Centre zu besuchen. Dabei handelt es sich um eine Schule in freier Trägerschaft, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, einen Beitrag zur Überwindung des Nahost-Konfliktes zu leisten. Dort werden jüdische, christliche, muslimische und drusische Kinder gemeinsam unterrichtet.
Nach längerer Zugfahrt wurden wir dort sehr herzlich empfangen. Herr Herrmann-Cohen, ein dort arbeitender Lehrer, der ursprünglich selbst aus Hamburg stammt, nahm sich unserer an und zeigte und erklärte uns die Schule und das dortige Konzept. Das Highlight des Tages war das Zusammentreffen unserer Schülerinnen und Schüler mit ihren dortigen Altersgenossinnen und Genossen. Diese gingen sofort aufeinander zu und durch verschiedene Kennenlernspiele und andere Aktivitäteten kamen alle Schülerinnen und Schüler sofort in Kontakt. Die Hemmschwelle sich auf Englisch zu unterhalten, war aufgrund dieses lockeren und offenen Settings sofort gefallen und es entwickelten sich muntere Begegnungen und Gespäche. Abgerundet wurde der sehr schöne Besuch noch durch ein gemeinsames Mittagessen. Leider mussten wir uns, aufgrund der Fahrzeit, schon recht bald wieder auf den Rückweg machen, was von allen Seiten ein wenig bedauert wurde.
Ein sehr besonderer Programmpunkt stellte der Besuch der zweiten Hamburger Bürgermeisterin Katharina Fegebank und ihrer Delegation dar, der unsere Schülerinnen und Schüler beiwohnen durften. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung in Yad Vashem und das dortige Treffen mit Frau Fegebank durften wir die Delegation noch nach Abu Gosh zu einem reichhaltigen Mittagessen begleiten, bei dem unsere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten sich mit Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Bildung zu unterhalten und zwanglos ihre Fragen zu stellen.
Am freitag Abend durchstreiften unsere Schülerinnen und Schüler nochmal auf eigene Faust die Jerusalemer Altstadt, was aufgrund des bevorstehenden Shabbat eine besondere Erfahrung war.
Die Zeit flog an uns vorbei und schon stand der Samstag und damit unser letzter Tag der Reise vor der Tür.
Da am Shabbat keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, waren wir dieses mal auf den Transport durch ein lokales Taxiunternehmen angewiesen. Die Tour in einem Großraumtaxi mit Gepäck von Jerusalem nach Tel Aviv wird uns noch nachhaltig im Gedächtnis bleiben. In Tel Aviv bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit den dortigen Strand zu besuchen und noch ein wenig Sonne zu tanken, bevor es dann auch schon wieder zum Flughafen ging. Dort mussten wir uns, aufgrund der unterschiedlichen Flüge, wieder in zwei Gruppen aufteilen und warteten gespannt auf die Ausreisekontrollen. Aber auch diesmal verlief alles angenehm und reibungslos, so dass wir nach der entsprechenden Wartezeit auch pünktlich unsere Heimflüge antreten konnten.
Am Sonntagmorgen kamen wir dann alle gesund, übermüdet aber reich an Erfahrungen und Eindrücken wieder in Hamburg an. Für die Schülerinnen und Schüler stellte diese Profilfahrt, nach eigenem Bekunden, eine ganz besondere und außergewöhnliche Erfahrung dar. Sie waren alle der Meinung, dass alle Hamburger Schüler diese Reise einmal unternehmen sollten“.
Wir möchten uns als Lehrer des Medienprofils bei allen bedanken, die diese Reise ermöglicht haben. Insbesondere gilt dieser Dank an die Zeit Stiftung, an die Ben Gurion Stiftung, an die Axel Springer Stiftung sowie an Herrn Puttlitz und Herrn Reimers.
Auf der Homepage folgen die sehr persönlichen Blogs, die unsere Schüler während Profilfahrt erstellt haben.
Andreas Fehlinger
(Lehrer im Medienprofil, Co– Organisator der Israelreise)
Derya Yalcinkaya
(Lehrerin im Medienprofil, Konzeption und Organisation der Israelreise)